Einer der spannendsten Tage beim Weg zum Hören ist die Erstanpassung des Cochlea-Implantats: Der Tag, an dem man zum ersten Mal mit dem neuen Implantat hören kann! Die häufigsten Fragen und was einen wirklich erwartet.

Was ist eine Cochlea-Implantat Erstanpassung?

Die Erstanpassung ist der Tag, an dem das Implantat zum ersten Mal aufgedreht wird. Anhängig vom Wohnort und der individuellen Operation findet das Ganze in einem Zeitraum von 1-6 Wochen nach der OP statt.

Was passiert während der Erstanpassung?

Während der Erstanpassung wird der Audiologe/die Audiologin das Hörimplantat an die spezifische Cochlea und die Hör-Bedürfnisse anpassen. Dabei hört man verschiedene Töne über das Implantat und muss beschreiben, wie sich jeder Ton anfühlt. Der/die Audiolog/in wird dank dieser Informationen ein Programm erstellen, das genau an die Person angepasst ist. Am Ende des Fittings werden all diese Informationen an den Audioprozessor gesendet, sodass das Programm immer dabei ist.

Ein guter Weg, um sich ein Bild von dem Prozess zu machen ist es sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder auch im Internet nach Videos und Erfahrungsberichten zu recherchieren. Wichtig dabei ist: Jede Erfahrung ist anders. Am besten ist es, die Sache entspannt und ruhig anzugehen und keine Erwartungen zu stellen.

Das sollte man zur Erstanpassung mitbringen: Familienmitglieder oder nahestehende Personen, um die Erfahrung mit ihnen zu teilen und außerdem Hörgeräte, wenn diese verwendet werden. Bei der Erstanpassung eines Kindes hilft es meistens ein Getränk und Snacks mitzunehmen, oder auch das Lieblingsstofftier, damit sie etwas Vertrautes um sich haben.

Ich habe gehört es ist wichtig meine Erwartungen anzupassen. Was bedeutet das?

Es ist wichtig sich immer bewusst zu sein, dass jede Person andere Erfahrungen macht. Es gilt also lediglich nicht allzu aufgeregt (oder enttäuscht) zu sein, wenn die Erstanpassung vorbei ist. Der Weg hat erst begonnen!

In den ersten Tagen nach dem Fitting wird es viele neue Hörerfahrungen geben. Hier sind die üblichsten:

  • Geräusche können leiser oder anders klingen, als im Büro des/der Audiolog/in. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, es zeigt, dass sich das Ohr an die neue Art zu hören gewöhnt.
  • Bestimmte Töne werden womöglich aussagekräftiger: Beispielsweise Signaltöne von Mikrowellen oder Telefonen werden individueller und nicht mehr nur ein generisches „Piep“.
  • Vielleicht wird auch schon die Sprache verständlicher.

Welche Fragen soll ich meinem Audiologen/meiner Audiologin stellen?

Die besten Fragen sind alle Fragen! Man kann nie zu viele stellen. Aber hier sind drei Fragen, die eine gute Basis bieten sollten:

  • Wie sieht mein Anpassungs-Zeitplan aus? Wann habe ich meinen nächsten Termin?
  • Was für Rehabilitationsübungen kann ich machen und welche Ressourcen stehen mir dafür zur Verfügung?
  • Was soll ich tun, wenn ich mir Sorgen mache, wenn ich nach Hause gehe?