Es geschah plötzlich, während des Mittagessens: Der Burgenländer Walter Himmler erlitt einen Hörsturz. Drei Jahre lang war er auf dem rechten Ohr gehörlos. Dann erfuhr er in der Zeitung vom Cochlea-Implantat (CI) und ließ sich kurzerhand implantieren.

„Nach dem Hörsturz habe ich es mit Hörgeräten versucht, aber nichts damit verstanden. Ich konnte zwar irgendetwas wahrnehmen, doch ob es ein Auto war oder ein Vogel oder eine Stimme – ich hätte es nicht sagen können“, erzählt Walter Himmler heute.

Eines Tages las er in der Zeitung vom Cochlea-Implantat und erhielt eine Zuweisung ans Wiener AKH. 2015 folgte schließlich die Implantation am rechten Ohr. „Die Operation ist sehr gut verlaufen und nach drei Tagen konnte ich nach Hause fahren“, sagt Walter Himmler.

Doch die erste Wahrnehmung mit Implantat war gewöhnungsbedürftig: „Direkt nach dem ersten Einschalten des Implantats habe ich mich selber überhaupt nicht verstanden, weil sich das Gehirn erst an das neue Hören gewöhnen muss. Außerdem war das Ohr ja mehrere Jahre sozusagen außer Betrieb. Doch nach einigen Anpassungsterminen im Spital hat sich mein Hören verbessert – und verbessert sich nach wie vor. Manche Personen mit tiefen Stimmen verstehe ich ganz gut, Personen mit hellen Stimmen etwas schlechter.“

Besseres hören durch Training

Das gute Hören Walter Himmlers kommt nicht von ungefähr: Nach der Implantation ist es notwendig, das Hören mit CI regelmäßig zu üben. Himmler hat das Hörtraining mit Hilfe einer Logopädin und seiner Frau absolviert.

Heute nimmt der Weinbauer wieder an größeren Gesellschaften teil: „Ohne CI habe ich früher nichts wahrgenommen, was von rechts gekommen ist, das funktioniert heute wieder gut. Mir geht es sehr gut. Ich kann es jedem empfehlen“, sagt Himmler, der so begeistert von seinem Cochlea-Implantat ist, dass er in seinem Dorf zur Beratungsstelle in Sachen Hören mit CI geworden ist. 

Zur Person

Walter Himmler, Jahrgang 1952

Beruf:Weinbauer, pensionierter ÖBB-Mitarbeiter

Wohnort:Weiden am See

Hörgeschichte: Erlitt 2011 einen Hörsturz am rechten Ohr. Trägt seit 2015 rechts ein Cochlea-Implantat, am linken Ohr wegen mittelgradiger Schwerhörigkeit ein Hörgerät.