Hans Horak war 20 Jahre lang gehörlos, bis er 1988 ein Cochlea-Implantat (CI) erhielt. Heute kann der Wiener mit seinem Implantat im linken Ohr wieder alles hören. Seine eigene Geschichte veranlasste ihn dazu, die Selbsthilfegruppe „Cochlea Implantat Austria“ zu gründen, die hörbeeinträchtigte Menschen berät und unterstützt.

Sie waren zwei Jahrzehnte lang gehörlos. Wie war diese Zeit für Sie?

Es war sehr schwierig und es gab keinerlei Hoffnung, dass die Ertaubung behandelt werden kann. Ich konnte mich durch Lippenlesen ganz gut verständigen, aber zu einer komplexen Kommunikation benötigte ich Hilfe von Dritten.

Was hat sich in Ihrem Leben nach der Implantation verändert?

Meine Selbständigkeit kehrte zurück, mein Selbstvertrauen stieg enorm. Die Tatsache, selbst wieder Fragen zu stellen und noch dazu die Antworten zu verstehen, gab mir Rückhalt und Kraft. Ich war mir meiner selbst wieder bewusst.

Wie geht es Ihnen heute?

Heute ist es kein Problem für mich, ein Telefongespräch zu führen, auch wenn es kompliziert ist. Musik über mp3, Kopfhörer, Fernsehen, … alles kein Problem. Ich bin auditiv so selbstständig, wie es jeder Normalhörende ist, ohne Einschränkungen.

Sie sind Gründungsmitglied es Vereins Cochlea Implantat Austria (CIA). Welche Hilfe bietet der Verein an?

Wir beraten und unterstützen Menschen, die Informationen zum Thema Hören und Hör-Implantate suchen. Wir vermitteln zu Ärzten, Therapeuten, Logopäden aber auch zu den zuständigen Technikern, die den Betroffenen die Operation erklären und die Wirkungsweise der Implantate und des Sprachprozessors veranschaulichen. Wir stellen auf Wunsch Kontakte zu Eltern bereits implantierter Kinder her, um den Eltern von hörbeeinträchtigten Kindern beste Auskunft zukommen zu lassen.

Zur Person

Hans Horak

Beruf:Vereinsgründender Obmann der Selbsthilfegruppe Cochlea Implantat Austria

Wohnort:Wien

Hörgeschichte: Ertaubte nach einem Unfall an beiden Ohren und war daraufhin 20 Jahre lang gehörlos. Er erhielt 1988 sein Cochlea-Implantat auf dem linken Ohr.