Die Steirerin Petra Trieb verlor mit 13 Jahren ihr Gehör. Kurz darauf erhielt sie ihre Cochlea-Implantate (CI). Hörtraining auf Kassenkosten gab es für sie damals nicht, dennoch konnte sie eine Ausbildung machen und ein normales Leben führen. Heute achtet sie vor allem bei ihren beiden Buben aufs Gehör, weil sie weiß, wie wichtig es ist.

Wie kam es zu Ihrem Hörverlust?

Ich bin mit 13 Jahren ins Koma gefallen. Nachdem ich aufgewacht bin, hatte ich mein Gehör beidseitig verloren. Nie wieder zu hören war für mich unvorstellbar, daher habe ich sofort „Ja“ gesagt, als ich von der Möglichkeit des CIs erfahren habe.

Haben Sie nach der Implantation Hörtraining oder Reha gemacht?

Rehabilitation gab es damals nicht, es gab auch von der Krankenkasse keinerlei Aufklärung und so bin ich ins kalte Wasser gestoßen worden. Ich hatte das Glück, mit Implantat sofort gut zu hören.

Wie war es, als das zweite Implantat dazu kam?

Es ist etwas schwieriger geworden, denn zu Beginn hat das erste Implantat nicht mit dem zweiten harmoniert. Das kommt vor. Ich habe die Geräte nur eine Stunde pro Tag gemeinsam getragen und diese Zeit allmählich gesteigert.

Wie geht es Ihnen heute?

Heute höre ich alles genauso wie ein Mensch mit normalem Gehör: Ich verstehe meine Kinder, kann Musik hören, Fernsehen, ins Kino gehen und telefonieren. Früher war schwimmen mit CI nicht möglich, doch jetzt gibt es die WaterWear, mit der auch Wassersport möglich ist. Mir ist unheimlich wichtig, dass meine beiden Söhne gut hören. Wer erst einmal das Gehör verloren hat, weiß, wie wichtig es im Leben ist.

Zur Person

Petra Trieb, Jahrgang 1984

Beruf:Bürokauffrau

Wohnort:Mürztal/Steiermark

Hörgeschichte: Erkrankte 1998, am Alter von 13 Jahren, an einer Pneumokokken-Meningitis, fiel daraufhin ins Koma und erwachte gehörlos. Heute beidseitig mit CI versorgt: erste Implantation im Frühjahr 1998, zweite Implantation im darauffolgenden Juli.