Schallleitungsschwerhörigkeit

Der Begriff Schallleitungsschwerhörigkeit bezeichnet alle Probleme im Außen- oder Mittelohr, die eine ordnungsgemäße Schallweiterleitung verhindern. Diese Art der Schwerhörigkeit ist in der Regel mit einem leichten oder mittleren Hörverlust im Bereich von 25 Dezibel bis 65 Dezibel verbunden.

In manchen Fällen tritt die Schallleitungsschwerhörigkeit nur vorübergehend auf. Je nach Ursache kann eine medikamentöse Behandlung oder eine Operation helfen. Eine Schallleitungsschwerhörigkeit kann aber auch mit Hörgeräten, einem Mittelohrimplantat oder einem Knochenleitungsimplantat behandelt werden.

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Eine Schallempfindungsschwerhörigkeit entsteht durch fehlende oder beschädigte Sinneszellen (Haarzellen) in der Cochlea. Diese Art der Schwerhörigkeit bleibt in der Regel dauerhaft bestehen. Der Grad der Schallempfindungsschwerhörigkeit, die auch als Schallempfindungsstörung oder Innenohrschwerhörigkeit bezeichnet wird, reicht von leicht über mittel und schwer bis hin zu hochgradig.

Eine leichte bis schwere Schallempfindungsschwerhörigkeit kann häufig mit Hörgeräten oder einem Mittelohrimplantat behandelt werden. Bei schwerer oder hochgradiger Schwerhörigkeit empfiehlt sich in vielen Fällen die Verwendung eines Cochleaimplantats.

Bei einem Teil der Betroffenen tritt die Schallempfindungsschwerhörigkeit nur im Hochtonbereich auf. Diese Art der Schwerhörigkeit wird als partieller Hörverlust bezeichnet. In diesen Fällen sind nur die Haarzellen an der Basis der Cochlea beschädigt. Die Haarzellen im innersten Teil der Cochlea, dem Apex, die für die Verarbeitung von Tönen im Tieftonbereich zuständig sind, sind noch intakt. Speziell für diese Fälle wurde die kombinierte Elektrisch-Akustische Stimulation (EAS) entwickelt.

Kombinierte Schwerhörigkeit

Bei einer kombinierten Schwerhörigkeit liegt sowohl eine Schallempfindungsschwerhörigkeit als auch eine Schallleitungsschwerhörigkeit vor. Ursache dieser Art von Schwerhörigkeit sind Probleme sowohl im Innenohr als auch im Außen- oder Mittelohr. Die Behandlung kann mit Medikamenten, operativen Eingriffen, Hörgeräten, Mittelohrhörimplantaten oder Knochenleitungsimplantaten erfolgen.

Neuraler Hörverlust

Neuraler Hörverlust kann auftreten, wenn der Hörnerv fehlt oder beschädigt ist. Es handelt sich dabei in der Regel um einen hochgradigen und dauerhaften Hörverlust.

Hörgeräte und Cochleaimplantate können hier keine Abhilfe schaffen, da der Nerv nicht in der Lage ist, Schallinformationen an das Gehirn weiterzuleiten.

In vielen Fällen kann dem Betroffenen jedoch mit einem Hirnstammimplantat (Auditory Brainstem Implant, ABI) geholfen werden.

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